sodaly78

social urban activism, me and the world. > lizenziert: CC BY-NC-SA 4.0

Was ist beständig, wenn das Urvertrauen fehlt?

Ich halte den Kopf über Wasser. Wie ein Hund, der nicht schwimmen kann. Stehend, nur ganz leicht die Arme vor und zurück bewegend, um nicht unterzugehen. Ich strampel nicht. Ich kämpfe nicht. Ich treibe nur. Mit den Dingen, die da kommen. Nur das Nötigste. Nur funktionieren. Mit dem Trott. Nicht denken. Nicht hinterfragen. Nicht das System. Nicht der Weltschmerz, der mich so gern übermannt, um von mir selbst abzulenken.

Ich hasse jegliche Art von Routine. Und die kommt schnell, zu schnell. Struktur ist jetzt wichtig. Ich befolge sie gehorsamst. Ich kann es mir nicht leisten, jetzt auszubrechen. Der Preis wäre zu hoch. Ich stumpfe ab. Innerlich. Es wird grauer.

Ich lechze nach jedem noch so kleinen Lichtblick. Mein Lächeln ist Maskerade. Ich habe Übung darin und bin gleichzeitig verwundert, wie sehr ich es wahrnehme.

Tränen wären ehrlicher. Ich beherrsche mich. Wenn sie ausbrechen, sind sie so erbarmungslos bitter, das ertragen nur Profis.

Sie bekommen Geld dafür. Ich verliere mich hier........ Die Spirale beginnt. Ich bin so müde.

Ich bin angekommen. Irgendwie, irgendwo. Ich richte mich ein. Das geht schnell. Es ist nicht alles da. Das was ich habe, genügt für mein Schneckenhaus.

Ich fürchte, ich werde keine Kraft für den nächsten Schritt haben. Das Loch wird kommen. Die Leiter dann wieder hochzuklettern schwierig. So ich sie denn finde.

Ich habe keine Angst. Ich fühle mich auch nicht hilflos.

Die Schritte werden langsamer, mühsamer, unmotivierter und irgendwie schmerzlicher. Ich registriere es relativ teilnahmslos.

Somnambul.

Weniger Angst mehr vor meiner Wut zu haben, ist ein sehr gutes Gefühl. Wut zeigt die Grenzen, die überschritten werden. Meine Grenzen. Ich habe ein Recht darauf. Sie schützen mich.

Wenn Andere wütend waren, gewalttätig oder passiv aggressiv, hat mir das immense Angst gemacht. Ich wusste nicht damit umzugehen. Ich habe es auch nie verstanden. Ich dachte immer, ich werde verlassen. Daher war es mir irgendwann egal, wenn jemand sauer auf mich war. Ich habe provoziert. Bewusst und gern. Einfach so, weil es geht. Weil Andere für mich dann meine Wut ausgetragen haben.

Meiner eigenen Wut aber habe ich nie Raum gegeben. Da war ich souverän und kontrolliert. Ich habe mir irgendwann jeglichen schlechten Gedanken verweigert. Das geht schon, aber leider platzt irgendwann das Ventil und das Fass läuft nicht nur über, es sprengt alles weg. Es knallt.

Ich versuche immer noch, nicht wütend zu werden. Jeder nach seiner Fasson. Aber ich kann für mich die Situation ändern, so sie denn änderbar, nicht aber Andere.

So wie ich Wut und Aggressionen Anderer ertragen muss, müssen es jetzt eben umgekehrt Andere auch. Und wenn ich dabei Mal auf den Tisch haue, erschreckt mich das noch immer selbst und ist wahrlich nicht sehr ladylike. Aber Gentlemen gibt es ja auch kaum mehr. Und es schützt mich.

Ich war viel zu lange viel zu tolerant und gutmütig, zu leise vor allem. Nur im Suff könnte ich mich austoben und das nahm dann eben gern Überhand. Das war mein Ventil. Einfach. Zu einfach. Kindlich eben.

Schuldige entschuldigen sich nicht.

Sie wälzen ab. Vor allem Männer. Ich hab es erhoben. Noch keine 100, aber das sollte schnell gehen.

Neues Lieblingsbuch gefunden:

“Ich-mein größter Feind” Timm Flemming

Schonungslos. #Sucideversuchsbeschreibung

“Es fehlte nur eine halbe Stunde?” Seite 132

Liebespärchen kotzen mich grad wieder besonders an. Das war auch schon immer so. Ich erinnere, wie mich mein Vater Mal darauf aufmerksam machte, wie sich mein Blick verändert.

Challenge Die Station Notaufnahme würde ich gern überspringen.

Wichse auf meinem BH. Gut so.

Was ist souverän? Einen Scheiss geben, auf das, was dich fickt? Ist das nicht überheblich? Wo bleibt da die Demut?

Proleten und Proletariat. Wortstamm? Kopfgeficke Nr. 2