sodaly78

social urban activism, me and the world. > lizenziert: CC BY-NC-SA 4.0

Ich hĂ€tte vor meiner Geburt sterben sollen. Das wurde mir so direkt mitten ins Gesicht gesagt. Von meiner Mutter. Ich lebe, weil mein Vater es so entschieden hat. Dann war er weg. Immer wieder. Und dann wieder da. Und dann permanent. Überall. Observierend. Weil er mich liebt. Zu sehr. Damit er nicht wieder weg ist, habe ich alles getan, um ihn zu halten. Alles. Er hĂ€tte es besser wissen sollen. Ich war schuld. Jetzt hagelt es: “Was habe ich falsch gemacht?” Von meiner Mutter. Ich mache alles falsch. Immer. Ich bin nie genug. Ich bin minderwertig. Ich hĂ€tte es verdient, zu sterben. Du hast mich am Leben gehalten, um mich zu mißbrauchen.

Ich habe dieses Kapitel vermeintlich abgeschlossen. Schon lÀngst.

Die Muster wiederholen sich. In Variationen. Ich bin unfĂ€hig zu einer “normalen” Beziehung. Ich kann das nicht. Und nix wĂŒnsche ich mir sehnlicher. Es kommt nicht zusammen. Ich bin so erzogen worden.

Ich muss kurz kotzen, weil ich mich selbst so anekel.

Worte tun nicht weh, nein. Worte prÀgen.

...und alle, die sich jetzt VorwĂŒrfe machen, sind Heuchler! Isso.

Du hast mich minderwertig gemacht. Du hast mich vorgefĂŒhrt.

Ich weiß warum. Aber das Wissen reicht eben nicht.

Du gibst mir das GefĂŒhl, nix wert zu sein. wie eh und je.

Diese Frau bringt dich weiter? Sie treibt dich nach unten.

Und das Schlimme ist, du lÀsst es zu!

Ihr und eure widerlichen kleinen Probleme. Weil was ist?

Es ist zu heiß? Es gibt keine Salami? Es sind 2 Stunden bis zur Arbeit?

Es ist zu viel Stress? Es ist Corona? Du sollst eine Maske tragen?

Du steckst nicht deinen Schwanz in mich?

LÀcherlich. Alles sowas von lÀcherlich!

Ich habe heutenĂŒchterndeine Schere und deinen Clodeckel demoliert. Nix lag mir ferner.

Nix ist wichtiger als die Gesundheit? Sagt man doch so?!

Ich entschuldige mich aufrichtig, dass man mir meine Krankheit nicht ansieht. Nein, ich sitze nicht im Rollstuhl. Nein, ich bekomme kein Mitleid. Ich bekomme Hilfe, wenn ich danach frage. Aber kein VerstÀndnis.

Es ist doch nix. Du ĂŒbertreibst. Mach kein Drama draus. Andere haben es auch schwer.

Die in Angola....... Ja klar, und damals.....

Jeder hat sein PĂ€ckchen zu tragen. Fickt euch doch alle.

Emphatie ist nix, was man freiwillig wĂ€hlt. Sie ist eine BĂŒrde. HochsensibilitĂ€t sowieso. Alles ist zuweilen zu viel, zu laut, zu bunt, zu hipster, zu unehrlich. Vor allem, zu lĂ€cherlich!

Die ĂŒberfĂŒrsorgliche vermeintliche Liebe der Mutter ist in Wahrheit _Feindschaft, die absolute. Sie hindert mich daran, mein Leben zu leben. Ich ĂŒbe keinerlei Kritik. In der Erwartung, nix falsch zu machen. Nicht der Liebe entbehrt zu werden, die wohl die Wichtigste ist, die Mutterliebe. #indoktriniert > Erich Fromm

“Damals habe ich begriffen, dass es etwas anderes ist, nicht leben oder ausdrĂŒcklich streben zu wollen.” (Lob des Risikos)

Ein erleuchtender Moment. Das Wissen darum reicht nicht.

Niemand kĂŒndigt seinen Suizid an. Das ist Blödsinn! Warum nicht? Warum nicht etwas fĂŒr die Nachwelt erschaffen?

UnverstÀndnis. Da hilft auch kein Spiegel.

Meine Strategie steht. Sie ist safe. Todsicher. Das ist wichtig.

Auch das ist Arbeit. Niemand weiß wirklich, wo ich bin. Außer einer Person. Die ist not avalable. Das gefĂ€llt mir.

Es macht mich erhaben. Ich habe Kontrolle.

Ich hasse Menschen. Sie verstehen mich nicht.

Die Wespen fliegen hier rum. Ich weiß nicht, was sie wollen. Sonst ist alles egal. Alles.

Ich bin wohnungslos. Ich bin abhĂ€ngig. Mein Liebster ist weg. Ich hasse ihn. Er lĂŒgt.

Egal.

Ich kenne das. Ich sterbe nicht.

Nicht so.

Es geht noch tiefer. Viel tiefer.

Und nix passiert. Rein gar nix.

Es sind nur 2 Tage.

Die Aufmerksamkeit, die ich brauche bekomme ich nicht. Egal, was ich tue.

...und wenn ich sie annÀhernd bekomme, will ich sie nicht. Sie ekelt mich an!

Sie zeigt mir, wie fehlbar ich bin. Ich bin nicht fehlbar. Nicht in meinen MaßstĂ€ben.

Ihr seid zu spÀt. Ihr hört nicht zu. Ihr könnt nix tun.

Das befriedigt mich. Ein bisschen.

Frei wÀhlbar, unabhÀngig.

Es heißt auch fĂŒr mich immer Freitod, nicht Suizid.

4 oder 5 Jahre ist fĂŒr mich utopisch. Ich hĂ€tte es so gern geschafft.

Ich habe bis dato nix gegessen_Muster. Ich werde nix essen.

Ich habe mich vorher geritzt. Neues Muster. Bringt gar nix, weil es nicht blutet, wie ich hoffe. Es tut nicht mal weh.

Ich habe 2-3 Menschen kontaktiert. Niemand ist sofort zur Stelle da. Die, die vielleicht dagewesen wÀren, habe ich nicht kontaktiert.

Bewusst. NatĂŒrlich. Mein Entschluss stand.

Zwei Stunden habe ich mich gequĂ€lt aus dem Haus zu kommen, Milch zu kaufen fĂŒr den Kaffee. Es ging nicht!!

Mit dem Entschluss ging es. Nix war in diesem Moment wichtiger, außer meinem Stoff.

Alle reden immer ĂŒber das Hinterher. Es bringt doch nix. Ich habe nix gewonnen. Nix wird einfacher. Nix ist gelöst.

ES IST EGAL. Es sind 2 verfickte Scheiss Flaschen Wein. Die mir selbst meinen Druck nehmen.

Sie bringen mich nicht um. Ich habe versagt!

Ich bin ein kleines weinerliches MĂ€dchen. Ich bekomme nicht den Trost, den ich brauche. Weil niemand mich versteht.

Jeder fĂŒr sich selbst. Mit seiner Sucht. Mit seinen AnsprĂŒchen.

In diesem Moment, wĂŒnschte ich, ich hĂ€tte HĂ€rteres konsumiert. Ich hĂ€tte gespritzt. Ich wurde gewarnt, vor 20 Jahren. Selbst vor diesen Menschen, die mir suggerieren könnten, wie toll das wĂ€re. Wir wurden entzweit. Sie haben suggeriert.

Es sind Menschen. Ich mochte sie. Ich habe zugehört.

Nix ist wahrscheinlich unbeschreiblicher. ...Ich habe es mir verboten, verwĂ€hrt, weil ich mich kenne. Es wĂŒrde mir gefallen. Die Spritze. “Das Höchste der GefĂŒhle”__Paradoxon!

Ich bin viel zu besoffen. Aber, es ist offen.

...und ich will nix verharmlosen, wirklich nicht! aber: meine Eltern trinken tÀglich, mein Notfallkontakt 24/7 meine Bekannte ist froh, wenn sie es auf ein Drink pro Monat schafft.

....niemand, niemand in meiner Situation, den ich kenne, hÀtte nix getrunken oder anderes konsumiert.

Ich weiß, meine AnsprĂŒche an mich sind sehr hoch. Niemand kann das nachvollziehen. Beikonsum, ein kleiner Schluck, zur Beruhigung: es sind ja keine “Drogen”!

Die AbstĂ€nde werden kĂŒrzer: 10 Monate 8 Monate 5 Monate

...und das bei Corona. Etwas nie Dagewesenes. Trotz allem. Obendrauf. Zu meiner eigenen Krise.

Und nein, die 2 Flaschen (Wein) bringen mich nicht um.

...und trotzdem ich habe es nicht geschafft. Meine AnsprĂŒche. Und ihr so?

Niemand, wirklich, niemand soll mir irgendetwas erzÀhlen!

....immer haben irgendwelche Leute, irgendwas zu tun, ...und immer ist irgendwas wichtiger,

außer, dieses eine Leben.