sodaly78

social urban activism, me and the world. > lizenziert: CC BY-NC-SA 4.0

Es ist da. Das Loch. Nach dem Rückfall. Ich wurde gewarnt. Es war absehbar. Ich konnte es trotzdem nicht abwenden.

Ich muss soviel erledigen. Mir rennt dir Zeit weg. Du wirst wegrennen. Ich verstehe nicht,warum Du noch da bist. Warum Du mich anrufst, warum Du Dich sorgst und kümmerst.

Ich habe heute begriffen, warum ich ständig dieses Gefühl habe, wegrennen zu müssen. Ein sehr großer AHA-Moment.

Deine Geduld hat mir schon immer imponiert. Aber ich will sie nicht überstrapazieren.

Du kennst den Punkt, ich weiß es. Wahrscheinlich schon von Anfang an. Seit 2 Jahren.

Du hattest mich fast soweit, ihn auszusprechen. Ich werde es nicht tun. Nicht später, nicht vielleicht. Dafür fehlt mir das Vertrauen. Du wirst gehen.

Du musst gehen. Alles andere wäre unvorstellbar.

“I really hope you are doing well. You are a strong fighter. Lots of kisses 🌹”

Dicke Wasserflut auf meine Mühlen!🌺

Merci lovely LvE. For your always warmly words. They keeps me strong, when I am falling.

Die Obsession ist eine Vermeidungsstrategie.

(aus “Lob des Risikos”)

Wenn wir schon keine Kontrolle im Außen haben, ist es umso schlimmer, keine Kontrolle über sich selbst zu haben. #Agoraphobie

Ich kann dieses Gefühl gar nicht richtig beschreiben. Es ist mehr als Prüfungsangst. Ich weiß, wann sie kommt und dass sie nach der Prüfung wieder weg ist. Ich habe meine Erfahrung darin gesammelt.

Diese Angst, auch wenn ich sie nun schon kenne, haut mich jedes Mal um. Sie ist unerträglich für mich. Ich kann einfach nicht das Haus verlassen. Es geht nicht. Ich bin gelähmt.

Ich kenne die Auslöser nicht. Ich weiß nicht, wann es mich erwischt und wie lange es dauert.

Oft kann ich es akzeptieren, mir bleibt nix anderes, aber zuweilen ist es eben nicht aushaltbar. Es ist einfach zu bescheuert. Ich komme nicht aus dem Haus.

Andere können es nicht nachvollziehen. Das macht es umso schwieriger.

Jeden Morgen diese Scheiße zu fressen, -Citalopram 30mg- und jeden Morgen vermittelt zu bekommen, ich bin falsch. Aber ja, ich tue alles. Das habe ich schon immer getan. Eine leere Hülle...

Ich habe nix. Gar nix. Am allerwenigsten mich selbst. Eine leere Hülle. Mehr nicht.

“Da kann man doch wenigstens anrufen.”

Nein, genau DAS geht eben nicht. Weil es gar keinen Sinn macht. Weil es nix ändert. Gar nix.

Nix ist schlimmer, als das eigene Gefängnis und das Wissen darum und nicht raus zu kommen, nicht raus zu wollen.

Das ist das eigentliche Leid, weil von allen Seiten suggeriert wird, dass das falsch ist.

Nicht normal, eine Störung, eine Krankheit, es gibt Tabletten, ich muss mich ändern.

Ich hätte vor meiner Geburt sterben sollen. Das wurde mir so direkt mitten ins Gesicht gesagt. Von meiner Mutter. Ich lebe, weil mein Vater es so entschieden hat. Dann war er weg. Immer wieder. Und dann wieder da. Und dann permanent. Überall. Observierend. Weil er mich liebt. Zu sehr. Damit er nicht wieder weg ist, habe ich alles getan, um ihn zu halten. Alles. Er hätte es besser wissen sollen. Ich war schuld. Jetzt hagelt es: “Was habe ich falsch gemacht?” Von meiner Mutter. Ich mache alles falsch. Immer. Ich bin nie genug. Ich bin minderwertig. Ich hätte es verdient, zu sterben. Du hast mich am Leben gehalten, um mich zu mißbrauchen.

Ich habe dieses Kapitel vermeintlich abgeschlossen. Schon längst.

Die Muster wiederholen sich. In Variationen. Ich bin unfähig zu einer “normalen” Beziehung. Ich kann das nicht. Und nix wünsche ich mir sehnlicher. Es kommt nicht zusammen. Ich bin so erzogen worden.

Ich muss kurz kotzen, weil ich mich selbst so anekel.

Worte tun nicht weh, nein. Worte prägen.

...und alle, die sich jetzt Vorwürfe machen, sind Heuchler! Isso.