sodaly78

social urban activism, me and the world. > lizenziert: CC BY-NC-SA 4.0

The Point of no return

In der Pflanzenphysiologie spricht man vom permanenten Welkepunkt. Es ist der Punkt, an dem die Pflanzen absolut kein Wasser mehr aufnehmen können und sterben. Er ist nicht mehr umkehrbar.

Der PNR in verschiedenen Wissenschaftsgebiete ist eher negativ behaftet. Das schwarze Loch, vorzeitiger Samenerguss... Durch äußere Faktoren bestimmt, gibt es kein Zurück mehr.

Auch wenn so gut wie alles durch äußere Faktoren bestimmt wird, meine ich, muss es einen positiven PNR geben, der durch unsere Selbstwirksamkeit bestimmt wird. Der keine bewusste Entscheidung, Einstellung oder Haltung ist. Also sowas wie Schicksal vielleicht?

Dem wir uns fügen, einem Punkt an dem wir uns nicht mehr dagegen wehren und auflehnen, weil er es wohlmöglich gut mit uns meint. Der uns nicht schadet, sondern im Gegenteil weiterbringt in unserer persönlichen Entwicklung. Lass dich fallen, hab Vertrauen.

#Wachstum

#unfinished

P.S. In meiner beruflichen Laufbahn (Gott, das hört sich furchtbar an) kenne ich das. Ich bin nie an einer Situation verzweifelt. Es hat sich immer alles gefügt. Ich bin stetig gewachsen, weil ich Herausforderungen gern angenommen habe und Courage beweisen haben — mir selbst gegenüber. Es konnte gar nix schief gehen. Ist es auch nicht. Es war der Weg. Der war immer voller Liebe und Leidenschaft.

P.P.S. Und ich eiere hier wunderbar um den heißen Brei herum, ohne auf den Punkt zu kommen. Manche Dinge kann man eben einfach nicht in diesem Moment aussprechen.

Ich habe letztens den Film über die Odenwaldschule gesehen. Es ist schon erstaunlich, wie schwer es den Jungs nach 30 Jahren immer noch fiel zu sagen, ich wurde sexuell missbraucht. Es wollte nicht raus. Das ist #Scham.

Also der PNR, der in diesem Moment wehtut und aber genau diese Scham zu überwinden, weil sie gesellschaftlich bedingt ist, wir uns abhängig machen von der Meinung anderer. #Anerkennung / #Missachtung

P.P.P.S. Der PNR wäre also: Ich vertraue dir. Es muss aber heißen: Ich vertraue mir.

Neue Parameter: Bist du zufrieden? Fühlst du dich wohl?

Nur um das hier vielleicht mal zu erklären. Die einzelnen Sequenzen hier sind Momentaufnahmen meiner Stimmungen und Befindlichkeiten. Sie sind meist überzogen und überdramatisch. Aber so sind sie halt in dem Moment. Und ich fühle sie auch genau so in diesem Augenblick, in dem ich sie nieder schreibe. Am nächsten Tag oder auch schon in der nächsten Stunde kann sich das Blatt schon wieder gedreht haben. Das ist, für mich vor allem, auch sehr verwirrend. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Das Schreiben ist für mich ein absolut notwendiger Verarbeitungsprozess. Es ist meine Strategie, die MIR AM BESTEN ENTSPRICHT. Eigentlich lese ich Geschriebenes so gut wie gar nicht, ein zweites Mal durch. Wenn es geschrieben steht, spielt es keine Rolle mehr. Ich habe es aus- und abgelagert und ich kann mich Neuem zuwenden.

Diese letzten Tage mögen hier vielleicht etwas düster rüber kommen. Es zeigt aber vielleicht auch ganz gut, die Phase und den Prozess der Aufarbeitung. Diese Phase beinhaltete für mich tatsächlich verschiedene Baustellen. Und ich muss sie völlig begreifen, durchleben und aufarbeiten in vielen Stunden an Gesprächen. Diese letze Woche habe ich ein Thema an sechs verschiedenen Stellen durchgerockt. Vieles wiederholt sich dabei natürlich, einiges ist völlig gegensätzlich, aber ich muss es so lange für mich durchkauen, bis es eben passt. Ich muss meine eigenen Definitionen und Bilder finden, die in mir die höchste Resonanz erzeugen. > Bsp dafür > das Haus mit den vielen Zimmern > Text folgt < Ich lass mir eh nix aufschwatzen, dafür bin ich viel zu stolz, aber ich bin offen und reflektiert. das kommt mir zu Gute.

Und ja, ich stehe mir oft dabei selbst im Wege, weil meine eigene Messlatte an mich selbst sehr hoch hängt. Das ist überhaupt der Ausgangspunkt meiner ganzen Therapiearbeit: Wo entlang verschiebe ich meine Messlatte, das es für mich passt und ich gut damit leben kann. Nicht nach unten, das wäre Blödsinn, aber eben auch nicht nach oben, das wäre gefährlich, sondern entlang meiner Werte. Ein sehr langer Prozess. Da haben wir es > so typisch. Meine Werte muss ich auch nicht komplett neu definieren, darum geht es nicht.

Es geht um das “WIE”. Wie und wann bewerte ich was? Hat es Priorität, welche Bedeutung messe ich dem warum eigentlich bei? Macht das eigentlich Sinn? Ist es wirklich der tiefe wahre Grund? Ist es ein echtes Gefühl aus dem jetzt oder eine falsche Verknüpfung? usw.

Meist werden dabei einfach nur Triggerfragen gestellt, meint Hausaufgaben. Auf diese habe ich keine sofortige Antwort. Das hat mich anfangs mega gewurmt. Mittlerweile kann ich sie einfach für sich wirken lassen. Loslassen, die Antwort ist eh schon da, ganz tief im Unterbewusstsein. Und sie kommt dann irgendwann einfach hoch. Manchmal stimmt sie nicht gleich ganz oder nur für den Moment. Aber das ist der Prozess. Und darauf kann ich endlich vertrauen. #alleswirdgut

Eine Beispieltriggerfrage: “Wogegen rebellieren Sie eigentlich so?” Hier habe ich einige Ideen, aber so ganz bin ich hier bspw. noch nicht durch. Es ist, wie es ist.

Nennen wir es Melancholie.

Triggerbattle.

Nach ich hungere für den Weltfrieden, neue Strategie: Fressattacken. Werd' ich eben fett, mich mag eh' keiner. Und macht müde. #Komaschlaf Ich will einfach nur meine Ruhe. Innen und außen.

#Selbstschädigung ...und ja, wir wissen es nur zu gut!

Die Frauen aus den Filmen, die traurig sind und sich nen ganzen Becher Eis reinstopfen?? War mir völlig suspekt! Jetzt will ich Eis. Habe ich aber nicht. Ich bemühe, mich Zucker zu vermeiden. —wie paradox—

...und, ich müsste rausgehen, is heut aber nicht mehr, wegen is nich. Müde.

Das Haus mit den vielen Zimmern.

Das ist das Leben. Es ist mein Haus, mit den vielen neuen Erfahrungen und Entdeckungen. Ich gestalte die Zimmer und den Garten.

Habe ich beispielsweise das Gefühl Angst ganz gut in den Griff bekommen, kommt ein neues dazu > Wut in meinem Fall. Habe ich die durchdrungen und weiss damit umzugehen, öffnet sich auch schon die nächste Tür.

Es wird nicht fertig. Und das ist auch gut so. Sonst wäre es langweilig.

Bisher bin ich sehr stolz auf mein Haus. Es ist ganz schön geworden. Und es wird noch schöner.

Ich bin in und mit meinem Haus gewachsen.

Schuld und Scham hatte ich bisher nicht wirklich auf dem Radar.

Klar, am Anfang der Diagnose meiner Krankheit. Ich habe mich mit jeder Zelle meines Körpers dagegen gewehrt, weil ich es nicht wahrhaben wollte. Ich habe Sturzbäche geheult, ich bin tausend Tode gestorben. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben richtig getrauert.

Und ich habe den Kampf aufgenommen. Es wird besser mit der Zeit haben sie gesagt. Das stimmt, es ist besser. Dieses Thema.

Die andere Diagnosen hängen damit zusammen und sie offenbaren jetzt Baustellen/Gefühle, die ich so vorher nicht kannte.

Ich bin immer noch kein Freund von Schuld und Scham. Sie nähren die Angst. Die kenne ich nur zu gut.

Neu ist für mich die Schuld und Scham der Anderen. Sie wird mir übergehalftert, obwohl ich gar nix damit zu tun habe. Ich kann damit nicht umgehen. Und es führt auch zu gar nix.

“Was habe ich falsch gemacht? Ich hätte viel früher...” Ja, hättest du. Ich ich hätte es dir in diesem Moment sagen können. Das wäre mein Moment gewesen. Habe ich aber nicht. Völlig falsches Setting.

Und diese Schuldzuweisung an dich, bringt mir gar nix. Der Zug ist längst abgefahren. Ich muss damit leben.

Das du dich schämst?

Ist deine Baustelle, nicht meine. Da kenne ich keine Gnade.

Endgültigkeit nervt.

Die einfachsten Fragen sind die schwierigsten und wir müssen sie selbst beantworten. Und die Antwort ist nicht immer einfach: Kann ich irgendetwas für dich tun? Nein.